Seit 45 Jahren Jahren ist Joachim Bender das Gesicht des SV Loderhof
Joachim Bender war und ist das prägende Gesicht des SV Loderhof/Sulzbach. Mitstreiter und Offizielle wollten ihn anlässlich seiner 45 Jahre im Verein überraschen und hatten insgeheim für den Sonntagvormittag eine Ehrung im Sportheim an der Postleite vorbereitet. Frühmorgens hatten fleißige Hände die Spuren des am Vorabend gefeierten Weiberfaschings beseitigt.

Dennis Mutzbauer, der Zweite Vorsitzende, begrüßte die rund 40 geladenen Gäste, Kassier Kurt Hösl übernahm die Moderation. Er zeichnete die Geschichte des SVL nach, die seit dem 9. Februar 1980 untrennbar mit dem Lebenslauf von Joachim Bender verbunden ist. Noch vor der Gründung des SV Loderhof im April 1972 gab es ein Fußballspiel gegen Inter Bergsteig Amberg im Sommer 1971, an das sich der ehemalige Vorsitzende Dieter Schirm dunkel erinnert: „Das Endergebnis entzieht sich meiner Kenntnis, aber es muss zweistellig gewesen sein. Der nachfolgende Umtrunk beim Gastgeber entwickelte sich zu einer großen Feier mit viel Gesang und Alkohol.“ Sein Kommentar dazu war einerseits Geständnis, andererseits eine Beschreibung des damaligen Zeitgeists: „Darin hatten wir ja Übung!“
Verein muss umziehen
Joachim Bender schnürte zu jener Zeit noch seine „Schleich“ – so heißen Fußballschuhe in der Oberpfalz – beim TuS Rosenberg. Am 1. September 1978 unterschrieb er den Mitgliedsantrag beim SV Loderhof und avancierte schon im Februar 1980 zum Zweiten Vorsitzenden. Im Januar 1988 rückte er an die Spitze auf. Schon gut ein Jahr liefen da die Verhandlungen mit dem Freistaat Bayern, der das damaligen SVL-Sportgelände in der Wagensaß für den Bau der Bereitschaftspolizei brauchte. Deren Architekt war Karl Landgraf, Zweiter Vorsitzender des SVL, Berater und Unterstützer für den Bau der neuen Heimat des SVL auf der anderen Seite des Autobahnzubringers. Eingeweiht wurde es am 1. Mai 1989.
Es folgten Jahre mit Auf- und Abstiegen, Spartengründungen, Auflösungen oder Fusionen. Seine aktive Fußballzeit beendete Bender 2021 bei den Alten Herren nach mehr als 450 Spielen für den SVL. Am Beispiel des 50-jährigen Vereinsjubiläums zeigte Hösl die Arbeit eines Vorsitzenden auf und machte deutlich, dass der bürokratische Aufwand immens ist. „Aber nach 45 Jahren ist immer noch keine Müdigkeit feststellbar. Joachim Bender ist ein Glücksfall für den SVL.“
Verdienstnadel vom BFV
Thomas Gebele vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) zeichnete Joachim Bender mit der Verdienstnadel in Gold mit Brillanten und Kranz aus. Und weil die Verdienstnadel zwar Seele und Geist anspricht, aber den Magen nicht berücksichtigt, hatte er als Dreingabe eine riesige Zahl 45 mit Kranz aus schmackhaftem Laugengebäck dabei.
„Es ist schon alles gesagt, aber nicht von jedem“, besann sich Albert Kellner vom BFV auf Karl Valentin und widmete sich einem besonderen Thema: „Das Wichtigste im Ehrenamt ist eine Frau, die einem den Rücken frei hält.“ Worte des Dankes richtete er an die Ehefrau Ute Bender, die die vielfältigen Tätigkeiten ihres Mannes im Ehrenamt, als Stadtrat und in seinem Beruf bei der IG Metall mitgetragen und unterstützt hat. Zu Oberpfalz-Medien sagte sie im Anschluss: „Ehrenamt kann man nicht hoch genug einschätzen. Bei der Hochzeit war mir klar, dass wir diesen Weg trotz mancher zeitlicher Entbehrungen gemeinsam gehen werden.“
Bürgermeister Stefan Frank stellte Bezüge zur eigenen Person her: „Achim Bender hat seine ehrenamtliche Tätigkeit aufgenommen, da war ich noch nicht einmal in Planung!“ Es machte damit deutlich, über welch langen Zeitraum Bender die Geschicke des Vereins gelenkt und ihn auch durch turbulentes Fahrwasser geführt hat.
Weil die Weißwürste im Kessel das 12-Uhr-Läuten nicht hören sollten, machte es der Geehrte bei der Erwiderung kurz und versprach: „Mit diesen Worten setze ich keinen Schlusspunkt. So lange ich kann, werde ich mich für den SVL einsetzen